Nina Fell holt auch ohne Fair Play der Gegnerin die Silber-Medaille

Unverständnis und Empörung herrschten beim VfL-Para-Karate-Team auf der 12. deutschen Meisterschaft für Para-Karate (Para-DKM) in Chemnitz am vergangenen Samstag: Fells Gegnerin Andreea Nowak vom 1. CKSS Traunreut beging eine klare Verletzung der Wettkampfregeln aufgrund derer die Kampfrichter zu ihren Gunsten beeinflusst werden konnten oder sollten. Obwohl Fells Heimtrainer Jörg Baumgarten und Markus Pieper sofort Beschwerde bei der Wettkampfleitung einlegten, wurde diese kurz darauf durch ein Veto des Bundesverbandspräsidenten abgewiesen.

Fell, die auf der Para-EM eine Woche zuvor schon Höchstleistung zeigte und dort die amtierende deutsche Meisterin Nowak in der Punktewertung weit hinter sich ließ, präsentierte auch in Chemnitz eine starke Kata Ji’in mit sauberen Techniken und viel Kime (etwa: Körperspannung). Leider musste sich Fell (insg. 38,2 Punkte) Nowak (insg. 38,7 Pkt) mit nur 0,5 Punkten Abstand geschlagen geben. Damit erlangte sie zum siebten Mal den deutschen Vizemeistertitel in Folge. Selbst den objektiven National-Coach Heiko Kuppi, der Fell und Nowak im Bundeskader trainiert und deren sportlichen Leistungen gut kennt, erstaunte die Wertung der sieben Wettkampfrichter: auch er sah Nina Fell mit ihrer Leistung eindeutig vor Andreea Nowak.
Para-Karateka Matthias Bernahrndt setzte sich in der Vorrunde im stark besetzten Feld in seiner Kategorie (geistig behindert, Herren) durch, kam ins Finale und erkämpfte sich dort die Bronze-Medaille!

Die deutsche Meisterin in Para-Karate, Melanie Hässler, errang in ihrer Kategorie wieder Gold und konnte so ihre Amtszeit um ein viertes Mal verlängern. Auch der amtierende deutsche Vizemeister Jens Nopper wiederholte seine Erfolge der Vorjahre und holte sich die Silbermedaille, ebenfalls zum vierten Mal. Zufrieden stellte Nopper fest, dass der Punkteabstand zu dem sehr erfahrenen deutschen Meister Achim Haubennestel vom MTV Ludwigsburg immer geringer wird.

Insgesamt zeigten sich Baumgarten und Pieper mit dem Abschneiden „ihrer“ Paras auf der DKM sehr zufrieden. Trotz aller Erfolge bleibt natürlich ein bitterer Beigeschmack, dass es für Nina Fell mit mehr Fair Play und ohne die Regelverletzungen eines gegnerischen Teams für den Meistertitel gereicht hätte.

Nachstehend einige Impressionen und Bilder:


Gleich geht´s los: Die VfL-Para-Karate-Gruppe kurz vor den Wettkämpfen im Warm-up-Bereich.


Das VfL-Para-Karate-Team nach den Wettkämpfen mit ihren Trainern, v. l., stehend: Marcus Gutzmer (Kata-Landestrainer RLP); Benjamin Wollenschläger (13. Platz); Melanie Hässler (1. Platz); Dirk Sommerlad (12. Platz); Nina Fell (2. Platz); Christian Fechler (7. Platz); Markus Pieper (VfL-Karate-Abteilungsleiter und Trainer); Isabelle Lauer (Trainerin). V. l., sitzend: Tom Schary (6. Platz); Uwe Fuchs (9. Platz); Daniel Berg (10. Platz); Jens Nopper (2. Platz); Matthias Bernahrndt (4. Platz, Bronze) und Jörg Baumgarten (Gründer der Gruppe „Karate für Menschen mit Behinderung“ und Trainer).


Verstehen sich gut: VfL-Para-Karateka Jens Nopper (links; 2. Platz) und sein sportlicher Gegner, der wettkampferfahrene Achim Haubennestel (1. Platz) vom MTV Ludwigsburg, Baden-Württemberg.


Melanie Hässler freut sich über ihre Gold-Medaille.